Klimagerechtigkeit
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Da die Natur nicht gerecht ist machen entsprechenden Diskussionen nur Sinn wenn man von einem menschengemachten Klimawandel ausgeht. Unterstellen wir also als Ursache einmal menschengemachte Erhöhung des CO2-Anteils in der Atmosphäre. Aber auch dann könnte man ewig diskutieren. Etwa so:

- Industrieländer wie wir sind für das meiste menschengemachte CO2 verantwortlich.

# China, Indien usw. erzeugen mehr CO2 als wir.

- Aber pro Kopf erzeugen wir viel mehr.

# Es kommt allein auf absolute Werte an. Während unsere Bevölkerung stagniert explodiert sie in manchen Ländern. Wenig pro Kopf bei immer mehr Köpfen ergibt absolut …?

- Wir können denen doch nicht das Bevölkerungswachstum verbieten.

# Die können uns doch nicht unsere gewohnte Lebensweise verbieten.

- Die leiden immer noch unter den Nachwirkungen unseres Kolonialismus.

# Bevor wir Europäer Kolonien gründeten herrschte dort auch nicht ewiger Frieden. Die Stämme haben sich gegenseitig bekämpft, beraubt, massakriert oder versklavt.

- Selbst jetzt wo die ehemaligen Kolonien unabhängig sind beuten unsere westlichen Konzerne sie aus.

# Das basiert auf Verträgen die sie freiwillig mit unseren Konzernen geschlossen haben. Das Geld stecken ihre „Befreiungsführer“ für ihr eigenes Luxusleben ein. Die wollten unabhängig werden und haben dafür gekämpft. Jetzt sind sie unabhängig und es ist auch wieder nicht recht? Wir sind angeblich immer an allem schuld!

- Die meisten Entwicklungsländer haben internationale Klimaschutz- und Naturschutzverträge unterzeichnet.

# Weil sie sich dadurch Ausgleichszahlungen der Industrieländer versprechen.

- Die Naturzerstörung ist die wahre Seite des Kapitalismus.

# Wie sah die Natur am Ende des real existierenden Sozialismus in z.B. der DDR aus?

- Die meisten Entwicklungsländer sind nicht sozialistisch.

# Wo wird abgeholzt und wo wird aufgeforstet?

Etc. etc. Manchmal ganz interessante Argumente. Aber oft bringen solche Diskussionen auch nichts. Jeder versucht aus seiner Situation das Beste herauszuholen. Das ist ganz natürlich.

Mein Favorit ist der Präsident einer Südseerepublik der sich gerne am Strand bis zum Knien im Wasser stehend ablichten lässt und jammert, durch den von uns verursachten Meeresspiegelanstieg würde seine Insel demnächst untergehen.
Wie schon eingangs belegt: Der Meeresspiegel ist bereits um 120 Meter angestiegen und zwar in der Vergangenheit meist schneller als heute. Warum sollte das plötzlich aufhören? Warum sollte ausgerechnet der 121. oder 122. Meter von uns verursacht sein? Ganz abgesehen davon, dass Koralleninseln sich oft dem Meeresspiegel anpassen.
Ein anderer Staatslenker behauptet, durch den Klimawandel würde sich die Wahrscheinlichkeit für eine Dürre in seinem Land verhundertfachen. Da es in seinem Land bisher ungefähr alle 20 Jahre eine Dürre gab würde dies für die Zukunft alle 0,2 Jahre bedeuten. Das ergibt keinen Sinn denn das wäre eine Dauerdürre oder eben keine Dürre.

Natürlich müssen wir uns gegenseitig helfen. Aber wir müssen uns nicht ständig Schuldgefühle für alles möglich einreden lassen.

Manchmal kann es jedoch sinnvoll sein zu versuchen, sich in die Position der anderen zu versetzen. Nehmen wird z.B. die Bewohner des Amazonasgebietes die direkt oder indirekt durch Holz oder Bodenschätze ein bescheidenes Einkommen erzielen. Die wissen durch TV oder Internet wie gut es uns geht. Wenn wir von denen jetzt verlangen, die Natur dort doch bitte unberührt zu lassen damit es uns weiterhin gut geht, dann werden die solche Forderungen als Unverschämtheit auffassen und es gerade nicht machen. Absolut nachvollziehbar!
Und auch wenn man die Regeln der Entscheidungstheorie anwendet kommt man zu dem Ergebnis, dass für manche Gruppen bzw. Regionen der sogenannte Klimaschutz unwichtig oder sogar kontraproduktiv ist.


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